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Warum wir mehr an uns selbst denken müssen!

Es ist Montag und ich habe mich gefragt, wem ein wenig Egoismus schadet?

Natürlich niemandem. Aber fangen wir von vorne an.

 

Zum einen tun gerne etwas für andere. Und unser Hirn aktiviert dafür dieselben Belohnungszentren, als würden wir etwas geschenkt bekommen. Ein schönes Gefühl also und nicht verwerflich. Es sei denn, es artet aus und wir arbeiten nur noch für andere und denken nicht mehr an unsere Bedürfnisse. Sich ständig am Rand der Selbstaufgabe entlang zu hangeln macht unzufrieden und unglücklich. 

 

Zum anderen sind wir ferngesteuert: Aufstehen, Frühstück machen, Brotbox packen, Betten machen, ab zur Arbeit, nach Haus kommen, aufräumen (also ich), über das Abendessen nachdenken, Kind abholen, Abendessen zubereiten, ab aufs Sofa und dann die Frage: 

Und was habe ich heute für mich getan? Nix! Kein Zeit. Aber dafür sind alle anderen glücklich. 

 

Also kommen hier meine Tipps für eine kleine und sehr gesunde Portion Egoismus

Offen und Ehrlich: Ich habe keine Lust

Am Wochenende lag ich auf dem Sofa und las gerade andächtig in meinem neuesten Krimi als mein Mann sagte “WIR (wobei mit wir, ich gemeint war) müssten mal wieder den Kühlschrank aufräumen". Worauf ich ihn kurz anschaute und sagte, “Klar kann ich machen, aber nicht jetzt. Darauf habe ich einfach keine Lust”. Also ruhig auch mal alles stehen und liegen lassen und nicht ständig aktiv sein.

 

Genauso Ehrlich: Ich habe keine Zeit

Wenn sich der Terminkalender füllt und Du schon das Ende der Woche gar nicht mehr sehen, nimm einfach nicht alle Termine an. Egoismus heißt für mich auch, dass ich nicht überall dabei bin. Abendveranstaltungen, Weiterbildungen, Stammtische, Sport, etc. Ich organisiere alle meine Termine so, daß ich nicht die ganze Woche von morgens bis abends unterwegs bin. Ich versuche es auf einen Abend pro Woche zu begrenzen. 

 

Nein heißt Nein

Viele von uns, können einfach nicht “Nein” sagen. Weil sich sofort das schlechte Gewissen breit macht und/oder man den anderen nicht enttäuschen möchte, weil es unhöflich ist und man sich schuldig fühlt. Vor allem weil man sich schuldig fühlt. Also, nur die Dinge annehmen, für die wirklich Zeit und Muße da ist. Es ist niemandem geholfen, wenn man sich das Bein ausreißt und dann im Stress versinkt. Ich finde es ist nichts gegen ein höfliches “Nein” einzuwenden.

 

Perfekt war gestern

Natürlich will alles ordentlich und aufgeräumt sein, die Wohnung, die Wäsche, der Schreibtisch. Geschniegelt und Gebügelt. Aber eben nicht jeden Tag. Man kann auch mal alle fünfe gerade sein lassen. 

 

Gönn Dir

Und dann genieß auch Deine Auszeit, in der Du hoffentlich mal nichts zu tun hast, in der die Kinder verabredet sind, die Brotzeit fürs Abendessen, der Partner heute mitbringt, die Überstunden, die heute nicht gemacht werden und die Wäsche, die schön im Körbchen bleibt. Und dann aufs Sofa, Kaffee oder Tee, Buch oder Zeitung, Online Shopping oder einfach nur so vom nächsten Urlaub träumen. Löcher in die Luft starren geht auch. 

 

Wir müssen zuerst bei uns selbst anfangen und aufräumen, erst dann können wir uns auch richtig um andere kümmern. Egoismus ist ein sehr dehnbarer Begriff und es ist auch kein Aufruf nicht mehr nach rechts und links zu schauen. Du sollst anderen nicht ab sofort jedwede Hilfe verweigern. Ich möchte Euch als Möglichkeit nur aufzeigen, dass Du Dich selbst an erste Stelle setzen kannst. Du kannst kurzfristig egoistisch sein, um dann langfristig mehr geben zu können. 

 

Ständig die eigenen Wünsche zu missachten oder gar nicht erst wahrzunehmen führt zu einem schlechten Selbstwertgefühl. Und wer will das schon?

 

Eure Yvonne

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