Wir treffen jeden Tag dutzende Entscheidungen - schnelle, große, kleine, kurzfristige oder schwerwiegende:
Kaffee oder Tee? Studium oder Ausbildung? Schwarz oder weiss? Job kündigen oder durchhalten? Auswandern oder bleiben? Kreta oder Rhodos? Cabrio oder nicht? Kaufen oder Mieten? Und vor allem: Was essen wir heute zu Abend? Pizza oder Pasta? Oder doch lieber Salat? Wir wählen zwischen Jobs, Partnern, Autos, Schuhen. Vor allem Schuhen. Kleidungsstil. Freunden, Urlaubsorten, usw.
Aber warum ist es so schwer sich zu entscheiden?
Früher hatten wir nicht viel und nahmen was wir kriegen konnten. Da wurde nicht lange überlegt und abgewogen. Und heute? In einer Welt unbegrenzter Möglichkeiten? Sind wir müde, alles dreht sich immer schneller, es gibt so viele Optionen, Preisvergleiche, Suchmaschinen, Online Shops, Jobbörsen, Ratgeber, Foren. Daraus zu wählen ist schwer und dann auch noch richtig UND gut - noch viel schwerer. Wir überlegen, wägen ab, trauen uns nicht, denken nur über die Konsequenzen nach und haben Angst vor falschen Entschlüssen. Vor allem bei unbequemen Entscheidungen.
Bauch oder Kopf?
Viele Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe hören auf ihr Bauchgefühl und treffen dann eher eine intuitive Entscheidung. Ich bin einer der Menschen, die in den meisten Fällen, nicht aus dem Bauch heraus sondern mit dem Kopf entscheiden. Das heißt nicht, dass ich stundenlang grübele und abwäge, bevor ich mich entscheide, aber ich entscheide am Ende rational. Damit bin ich immer gut gefahren. Das Bauchgefühl ist mir “zu spontan”. Ich brauche auch einwenig pro und contra. Aber am Ende macht es natürlich die gesunde Mischung aus.
Bei Entscheidungen, mit Tragweite, frag Dich also:
- Welches Ziel verfolge ich eigentlich? Was will ich?
- Brauche ich z.B. finanzielle Sicherheit oder kann ich mich meinen persönlichen Zielen hingeben?
- Welche Auswirkungen hat meine Entscheidung - geht es um Leben und Tod?
- Gibt es Alternativen?
Man kann natürlich ein Gänseblümchen nehmen, die Blätter abzupfen und es somit um Rat fragen. Soll ich? Oder soll ich nicht? Aber möchte man ein Gänseblümchen über eine Frage, ob man nach Island auswandern soll, wirklich die Entscheidung treffen lassen?
Hier kommen meine alternativen Entscheidungshilfen zu Gänseblümchen:
- Entscheide nicht unter Zeitdruck
- Erstelle eine kleine Pro und Contra Liste
- Verfalle nicht ins “was-wäre-wenn” Grübeln
- Du bist nie zu alt etwas in Deinem Leben zu ändern und große Entscheidungen zu treffen
- Triff Deine Entscheidung und leb mit ihr! Stell sie nicht wieder in Frage!
- Entscheide nicht immer nach Sicherheit, sondern nach persönlichen Zielen. Ein Job der Dich auf Dauer unzufrieden macht, ist auch das größte Gehalt nicht wert!
- Denk dabei daran, Du hast nur dieses eine Leben und was Du damit machst, entscheidest Du!
Ja, es ist oft eine “Qual der Wahl” und ich denke man sollte viel öfter über das UND nachdenken, nicht das “entweder oder”, sondern darüber, beides zu betrachten und beides miteinander zu verbinden. Also ruhig auch die Grauzone betrachten, sie bietet nämlich sehr viele Chancen und Möglichkeiten.
Die Wahl zu haben bedeutet Freiheit, Freiheit bedeutet Selbstverwirklichung und das wiederum führt uns wieder zu unserer Zufriedenheit. Ja, Du hast natürlich immer die Wahl. Lass sie nicht zur Qual werden und wähle am Ende die beste Option für Dich und Dein(e) Leben (-ssituation).
Welche Entscheidungen fielen Euch bisher am leichtesten oder aber am schwersten?
Ich wünsche Euch eine Woche ohne Qual der Wahl.
Eure Yvonne
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Sigi (Dienstag, 06 November 2018 13:59)
Die Wahl zu haben ist immer toll und positiv. Dann hat man es selbst in der Hand. Meine schönste Entscheidung war es: Zeitiger in Rente zu gehen- mit allen Konsequenzen.
Weiter so Yvonne!