Wir denken zuviel “in Zeit”
Ich habe nur 6 Stunden geschlafen, weil ich nicht einschlafen konnte oder ich habe 1 Stunde die Wohnung geputzt oder ich habe heute wieder Überstunden gemacht.
Ständig denken wir in Stunden oder der ganzen Woche.
Kommt es nur mir so vor?
Als Kind verging die Zeit viel langsamer, wir konnten uns ewig mit einer Sache beschäftigen, oder draussen mit Freunden toben. Wir hatten kein Zeitgefühl.
Und die Zeit war eigentlich nur für Spielen, später für Hobbies reserviert. Ich sah eigentlich nur selten auf die Uhr, nur wenn ich nach Hause musste. Und irgendwie hatten immer alle Zeit.
Aber nach Schule und Studium heisst es dann plötzlich: Nur keine Zeit verlieren, schnell arbeiten. Man muss ja was schaffen, was erreichen, was leisten! Und man will es natürlich auch.
Bloß nicht faul sein, bloß nicht auf der Stelle treten. Weitermachen.
Und dann?
Tag ein Tag aus: an denen man dieselben Wege geht, dieselben Menschen trifft und dieselben Aufgaben erledigen muss. Das Paradoxe daran: Je schöner ein Erlebnis war und je länger es rückblickend erscheint, desto schneller verging die Zeit, als es tatsächlich passierte.
Gefangen im Hamsterrad
Heute rennen wir von einem Termin oder Projekt, zum nächsten. Wir warten auf das Wochenende, den nächsten Urlaub. Wir bleiben einfach nie stehen. Das tue ich auch nicht. Aber jetzt habe ich mir vorgenommen, es wieder öfter zu tun. Mal anzuhalten, nicht heute schon an das nächste Projekt denken, den nächsten Artikel, den nächsten Termin sondern einfach mal die Dinge laufen zu lassen, so wie sie sind. Und sich zu freuen, dass man etwas geschafft hat.
Nutzen wir die Zeit sinnvoll?
Was machen wir mit unserer Zeit und was macht sie mit uns? Schule, Hausaufgaben, Sport, Wohnung ordentlich halten, Was-kochen-wir-heute-Abend-klären? Geburtstagsgeschenke kaufen, Steuerberater anrufen, Zahnarzttermin vereinbaren und natürlich hingehen. Gefühlt ist jeder Tag fremdgesteuert. Und nicht immer nutzen wir die Zeit sinnvoll. Aber ich nehme mir jeden Tag eine Kleinigkeit vor, die ich wirklich für mich und/oder sinnvoll mache, lesen, neue Bücher bestellen, sich auch auch mal mit neuen Themen beschäftigen. Ein bisschen Muße ist das dazugehörige Zauberwort.
Routinen lassen die Zeit fliegen.
Aber was kann man dagegen tun?
Am einfachsten geht es so:
- Schaff neue Erinnerungen, die Dir langfristig im Gedächtnis bleiben
- Brich aus Deinem Alltag und Deiner Komfortzone aus (meinen Artikel zum Thema Komfortzone verlassen findest Du hier)
- Verplane nicht Deinen ganzen Tag
- Nimm Dir nicht alles hintereinander weg vor
- Sorg´ (auch im Alter) für Unbekanntes - neue Erfahrungen, erste Male, etc: Neue Bekannte, neue Städte, neue Hobbies….
...solange es neu für Dich ist, ist es eine gute Idee, die die Zeit nicht ganz so schnell verstreichen lässt!
Ich wünsche Dir eine schöne Woche, in der Du selbst “einfach mal die Zeit anhältst”
Deine Yvonne
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