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Wann bist Du endlich zufrieden?

Noch höher, immer schneller und weiter: nichts ist gut genug, wir selbst schon gar nicht und haben wir ein Projekt beendet, ein Ziel erreicht, eine Konfektionsgröße kleiner, die Karriereleiter erklommen, Familie, Haus, Hund - sind wir dennoch nie zufrieden. 

 

Im Sommer wollen wir den Herbst, im Herbst am liebsten wieder den Sommer und im Winter, einen richtigen Winter, aber der ist ja bekanntermaßen viel zu kalt. 

Zu hell, zu dunkel, zu nass, zu laut, zu leise, zu schnell, zu langsam - die Gefühle des Lebens schmecken uns nicht. Aber was wollen wir eigentlich? Offensichtlich zunächst Mal die Unzufriedenheit.

 

Aber was genau macht uns eigentlich Unzufrieden?

 

Übertriebener Perfektionismus

Nie mit seiner eigenen Leistung zufrieden sein, immer noch mehr zu wollen und sich bis ins allerletzte Detail um alles kümmern, planen und durchführen, ist oft ein Weg in die Unzufriedenheit. Ein Teufelskreis, der nie aufhört, denn Perfektion ist nahezu unerreichbar. Hierzu habe ich bereits einen Blogbeitrag geschrieben, wie Du dem Perfektionswahn entkommst.

 

Ständige Vergleiche

Obwohl wir es schon tausend Mal gehört haben und alle Lebensweisheiten und guten Sprüche dazu kennen, vergleichen wir uns stets und ständig mit anderen Menschen. Alle anderen sind erfolgreicher, faltenfreier, schlanker, sportlicher, glücklicher und immer gut gelaunt. Und genauso wollen wir selbstverständlich auch sein. Aber: Jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken und Schwächen. Vergleiche können durchaus anspornen, doch wer sich stets in Konkurrenz mit anderen setzt und dabei nur sieht, was diese haben und worin andere besser sind, wird zunehmend unzufrieden.

 

Falsche oder keine Ziele

Ziele zu haben ist gut, allerdings sollten es auch die richtigen Ziele sein. Das bedeutet vor allem, dass wir unsere eigenen Ziele verfolgen sollten. Wer dem Traum eines anderen hinterherrennt, wird dadurch nicht glücklich. Genauso ist es mit denen, die noch nicht einmal Ziele haben, die nicht wissen, wohin sie wollen, was sie wollen und was sie glücklich und zufrieden macht. 

 

Geringes Selbstwertgefühl

Ganz wichtig: Wer seinen eigenen Wert nicht erkennt, kann auf Dauer nur unzufrieden werden. 

 

Unzufriedenheit ist zunächst einmal nichts Schlechtes und daher kein Grund Trübsal zu blasen, sondern vielmehr ein Ansporn, etwas zu ändern und aktiv zu werden. Damit wir uns aber nicht von unserer Unzufriedenheit lähmen lassen, sollten wir vor allem folgendes beherzigen:

 

Mach Schluss mit dem Muss

Auch die schönen Dinge in unserer Freizeit können stressen. Keiner muss vier bis fünf Mal in der Woche Joggen oder ins Fitnessstudio, nur weil der Kollege das immer macht. Und wir müssen uns am Wochenende auch nicht immer Freunde treffen, sondern dürfen auch mal auf der Couch fläzen. Und niemand muss immer alles frisch kochen, nur weil es gesünder ist. Man darf und muss auch mal gar nichts müssen. 

 

Hadere nicht immer mit Dir

 Oft sind wir unser schärfster Kritiker: Die meisten von uns finden sich ganz in Ordnung, haben aber so einiges an sich auszusetzen und können mit ihren vermeintlichen Schwächen keinen Frieden schließen. Dennoch: Egal ob wir dick sind oder dünn, in einer  Großstadt wohnen oder auf dem Land, spielt keine Rolle, ob wir ein erfülltes Leben haben oder nicht. 

 

Mehr, mehr, und noch mehr?

Für viele Menschen ist “noch mehr” nie genug. Das gilt für Besitztümer genauso wie für Erlebnisse. Wenn wir jedoch immer mehr wollen, sind wir nie zufrieden mit dem, was wir eigentlich schon längst haben. 

 

Heute statt Morgen

Viele von uns grämen sich über Dinge und Erlebnisse, die in der Vergangenheit liegen. Oder sie arbeiten ständig auf eine glücklichere Zukunft hin. Du lebst jedoch im Hier und Jetzt – und das kannst Du nur erleben, auskosten und Dich daran erfreuen, wenn du auch gedanklich voll da bist. 

 

Nutze Deine Zeit also bestmöglich 

Endlich frei: Feierabend oder Wochenende. Und dann? Schaffen wir es doch nicht, das zu machen, was uns wirklich Freude macht und Glück verschafft. Neben endlosen to-do Listen, Kindertaxi und Wollmäusen, bleibt mitunter keine Zeit, für das was wir wollen. Aber: Zufriedener wirst du, wenn du deine Zeit auch bestmöglich nutzt. 

 

Zufriedenheit ist Einstellungssache

Schau also, was Du schon alles geschafft hast und genieße es auch. Denke nicht gleich wieder an morgen, an die nächste Karrierestufe, an das nächste paar Schuhe oder Urlaub. Lass einfach auch mal alle Fünfe gerade sein und hau Dich einfach mit einem Capuccino in die Sonne. 

 

Eure Yvonne

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sigi (Donnerstag, 21 Oktober 2021 11:50)

    Das ist eine sehr gute Einstellung, die sich jeder erarbeiten muss. Ich glaube von alleine kommt nix.
    Sehr gut Yvonne